Sonntag, 10. Juli 2011

Photon 7/2011 - Leserbrief: Howard O. Barikmo

Zitat aus Photon 7/2011:

"Das Foto hat mich ziemlich überrascht
und erschreckt – ein klarer Fall von
Schockjournalismus!


Da wurde uns Lesern
suggeriert, auf dem Bild sei ein Kondom
zu sehen. Natürlich stimmt das
nicht, denn in der Solarbranche werden
häufi g Fingerlinge benutzt, um beim Zusammenbau
die Finger der Arbeiter und
empfi ndliche Teile vor Schmutz zu schützen.
Um nichts anderes handelt es sich
hier. Leider muss der Arbeiter (oder die Arbeiterin),
der seinen Fingerschutz loswerden
wollte, den Mülleimer verfehlt und
stattdessen eine Glasscheibe getroffen haben,
die dann weiterverarbeitet wurde.
Ohne Zweifel ist das den Kontrolleuren
von Solarfun bei der letzten Inspektion nach
dem Zusammenbau aufgefallen, und sie haben
das Modul als Ausschuss deklariert. Das
hätte es auch bleiben sollen. Im Text wird
erwähnt, dass das Modul nach Aussagen
des Unternehmens nicht exportiert, sondern
auf dem chinesischen Markt verkauft
werden sollte. Allerdings dürfte es das Vertrauen
der Kunden nicht unbedingt stärken,
wenn für höheren Umsatz »Produktionsabfälle
« in den Verkauf gebracht werden und
ein Unternehmen glaubt, chinesische Kunden
seien weniger anspruchsvoll und leichter
zu täuschen. Statt zu Begeisterung für die
Idee der Photovoltaik-Technologie führt das
zu Widerwillen bei den Kunden.
Ihr Schockjournalismus war ganz sicher
ein echter Weckruf für uns. Er sagt
uns klar und deutlich, dass Photovoltaikkunden
merken, was in der Branche vor
sich geht, und dass sie saubere Methoden
wünschen. Die Qualitätskontrolle in den
Fabriken jedes Herstellers soll also vernünftig
arbeiten und die Lieferketten von
derartigen Defekten freihalten. Dazu hilft
es, wenn der Präsident zugleich als oberster
Qualitätsbeauftragter fungiert. Denn
es liegt klar in der Verantwortung der Führungsspitze,
für die Qualität der Produkte
eines Unternehmens einzustehen.

Howard O. Barikmo
Scottsdale, Arizona, USA"

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