Samstag, 3. Dezember 2011

Aus der Photon-Redaktion: Stellungnahme von Redakteur Siemer für ausgewählte Leser zur "Entenjagd reloaded"

Link zum Originalartikel von DGS-Alt-Präsident Dr. Jan Kai Dobelmann auf www.dgs.de 

Stellungnahme von Photon Redakteur Siemer, nur erhältlich auf individuelle Anfrage an siemer@photon.de:


1.) Der Titel lautete „Verfahrenes Verfahren“, der Untertitel: „Das „RAL Gütezeichen Solar, dessen Bedeutung für die Praxis gering ist, steht vor dem Aus


2.) Der Text behauptet nicht, dass Mitarbeiter „um Gelder geprellt“ wurden, sondern dass die von DGS-Mitarbeitern geleisteten Vorarbeiten für die Erstellung der RAL-Kriterien geleistet wurden, ohne dass die DGS hierfür Geld bekommen hätte
Der im Artikel erwähnte Termin – eine für Anfang November anberaumte Unterredung von RAL, DGS-Fachausschüssen und Gütegemeinschaft – wurde selbstverständlich nicht „erfunden“. Er war für den 2. November anberaumt und wurde am oder kurz vor dem 13. Oktober (nach Redaktionsschluss) von der Gütegemeinschaft abgesagt.
Über ein „spektakuläre Scheitern“ wird nicht berichtet, im Text steht nur, es „droht das gesamte Verfahren zu scheitern“, weil die DGS Fachausschüsse als Verfahrensbeteiligte das RAL-Institut auffordern, „gegebenenfalls ein neues Verfahren zu eröffnen“.


3.) Der Bericht hatte die Kritik der DGS-Fachausschüsse am Verfahren zum Inhalt; diese Kritik wurde öffentlich geäußert (als offener Brief). Irgendwelche öffentlichen Einlassungen von Gütegemeinschaft, DGS-Vorstand oder RAL-Institut gab es hierzu nicht, sonst wären sie natürlich berücksichtigt worden. Thema des Artikels war die Frage der inhaltlich-technischen Berechtigung der Kritik.


4.) Die „Elemente“ waren die Vorsitzenden der Fachausschüsse Photovoltaik sowie Solarthermie. Sie haben keine „Behauptungen“ aufgestellt, sondern Punkt für Punkt ihre Kritik an dem von der Gütegemeinschaft vorgelegten Entwurf dargelegt.


5.) Die unter 1.) und 2.) als „falsch“ bezeichneten Aussagen tauchen im Artikel nicht auf.
Die unter 3.) bezeichnete Aussage wird im Text – zutreffend – als ein Kritikpunkt aus dem offenen Brief der DGS-Fachausschüsse wiedergegeben.
Zu dem unter 4.) erhobenen Vorwurf, dass „der Rest vielsagenden Behauptungen im Artikel“ falsch sei, lässt sich naturgemäß nur schwer Stellung beziehen.


6.) In einer eigenen Veröffentlichung („Sonderseiten der RAL Gütegemeinschaft Solarenergieanlagen e.V.“) in der Zeitschrift „Sonnenenergie“ (Ausgabe Mai-Juni 2011) teilt die RAL Gütegemeinschaft Solar mit: „Die Veröffentlichung der novellierten RAL-GZ 966 wird nach Abschluss des Verfahrens bis zum Sommer erwatet.“


7.) Der Termin war für den 2. November anberaumt und wurde am oder kurz vor dem 13. Oktober (nach Redaktionsschluss) von der Gütegemeinschaft abgesagt.


8.) Im Artikel steht nicht, dass die Gütegemeinschaft seit sieben Jahren besteht, sondern dass „vor nunmehr gut sieben Jahren“ der Versuch gestartet wurde, RAL Solar zu etablieren. Dies erfolgte mit einer offiziellen Vorstellung im Rahmen der Intersolar 2004.


9.) Im Artikel wird nicht behauptet, dass DGS-Mitarbeiter unentgeltlich an den Entwürfen gearbeitet hätten, sondern dass kein Geld an die DGS geflossen ist, deren Mitarbeiter die ersten Entwürfe erarbeitet haben.


10.) Zwar entspricht es PHOTON vorliegenden Informationen, dass Mitgliedsunternehmen nicht konsultiert wurden, trotzdem wurde dies im Artikel nicht behauptet sondern lediglich die entsprechende Kritik der DGS-Fachausschüsse aus ihrer Stellungnahme dargestellt.


11.) Im Artikel wird auf den Entwurf der Güte- und Prüfbestimmungen abgezielt. Dieser enthält zahlreiche Verweise auf den „RAL Umweltlastgrad“ (ohne gleichzeitige Klarstellung, dass diese Anforderungen auch in der die IEC 61215 auftauchen). Vor allem aber heißt es „Der Hersteller muss im Datenblatt Angaben zur Beständigkeit des Moduls gegen Umwelteinflüsse machen. Die Ausweisung dieser Beständigkeit hat verbindlich nach dem RAL-Solar Umweltlastgrad Ziffer 1 und Ziffer 2 zu erfolgen.“ PHOTON ist kein Modul bekannt, zu dem eine solche Ausweisung im Datenblatt erfolgt.


12.) Der Artikel führt aus, dass Jan Kai Dobelmann in den Jahren nach 2004 (also nach der Vorstellung des Konzepts für den RAL Güteschutz Solar) Präsident und Vizepräsident der DGS war und dass er heute geschäftsführender Vorstand der Gütegemeinschaft ist. Auch zu Zeiten seiner Präsidentschaft/Vizepräsidentschaft war er in führender Funktion für die Gütegemeinschaft tätig, dies wird im Artikel aber nicht erwähnt. Er wird vielmehr als von Anfang an „treibende Kraft“ hinter dem DGS-Engagement für den RAL Güteschutz Solar bezeichnet.


13.) Die DGS-Fachausschüsse PV und Solarthermie sind im Zusammenhang mit diesem Verfahren wesentliche Beteiligte. Sie äußerten ihre Kritik auf mehreren Seiten und stellten hierbei das gesamte Fach- und Verkehrskreiseverfahren in Zweifel. Diese Kritik wurde in einem DGS-Newsletter (vom 20. Juni 2011) veröffentlicht, sie war bei Redaktionsschluss des Artikels nach Auskunft der DGS-Fachausschüsse nicht ausgeräumt (und ist es bis heute nicht). Eine relativierende Stellungnahme oder gar Zurücknahme der von den Fachausschüssen geäußerten Kritik ist im DGS-Newsletter nicht erschienen.


14.) Im Artikel heißt es: „Der von der Gütegemeinschaft erarbeitete Entwurf sieht hier minus 29 bis plus 65 Grad Celsius vor, obwohl solche Kästen im Außenbereich laut geltender Norm je nach Aufstellungsort minus 20 bis plus 75 beziehungsweise plus 85 Grad Celsius standhalten müssen.“ Die Korrektur der entsprechenden Passage im Entwurf der Güte- und Prüfbestimmungen erfolgte nach unseren Recherchen erst nach Aufforderung durch die DGS-Fachausschüsse.


15.) im Artikel heißt es „(...) droht das gesamte Verfahren zu scheitern“.

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